Chor und Corona –
eine Herausforderung
Und plötzlich war alles anders: Mit Einsetzen der Corona-Pandemie wurde aus der harmlosen Begeisterung für Chormusik das „gefährlichste Hobby der Welt“. Gemeinsames Singen in geschlossenen Räumen wurde verboten, Proben und Konzerte unmöglich. Doch anders als viele andere ließen sich die Mitglieder des ensemberlino vocale nicht entmutigen – bereits für den ersten Montag im Lockdown berief Chorleiter Matthias Stoffels ein Zoom-Meeting ein: Hier fanden für die nächsten Monate unsere wöchenlichen Online-Proben statt. Kein Termin fiel aus, nahezu alle Sänger:innen waren pünktlich (!) dabei und sogar ein ganzes Probenwochenende fand virtuell statt. In der Zeit entstanden drei Online-Konzertformate sowie kleine Singalongs für Freund:innen und Fans, wir haben verschiedene Tools ausprobiert und dem Internet abgetrotzt, was nur möglich war, um für das zu kämpfen, was wir lieben und was uns miteinander verbindet: das gemeinsame Singen. Dass wir diese Zeit durchgestanden haben und trotzdem musikalisch anspruchsvoll arbeiten konnten, ist dem besonderen Engagement und Einfallsreichtum immer wieder neu formierter Task Forces aus Reihen des Chores zu verdanken, die sich mit technischen Belangen auseinandergesetzt und sie den anderen Chormitgliedern vermittelt haben. Die entstandenen digitalen Formate dokumentieren diesen besonderen Prozess. Die Aussicht auf die anstehenden Live-Konzerte erfüllt uns mit großer Freude, aber wir haben in der Zeit der Distanz als Chor viel miteinander gelernt und sind an den Corona-Projekten gewachsen.
Wer den me:lᴐs-Spaziergang, unser letztes digitales Konzertprojekt, verpasst hat oder noch einmal Revue passieren lassen möchte, der hat in unserer Sommerpause die Gelegenheit dazu. An den kommenden Wochenenden veröffentlichen wir jeweils eine der 6 Stationen unseres Programms mit Bildern von Spaziergängern. Der Chorspaziergang wurde an am 12. und 13. Juni an vielen Orten unternommen und genossen. Uns erreichten Bilder aus dem Taunus, der Eifel, Grantchester/UK, aus Berlin und Umgebung, Wuppertal, Hamburg und selbst aus den Bergen von Sarajewo.
me:lᴐs
Die Messe für zwei vierstimmige Chöre vom Schweizer Komponisten Frank Martin (1890-1974).
Tausend Jahre alte Duduk-Musik aus Armenien.
Und dazwischen ein unsichtbares Band.
Es heißt Melos und Sie können es entdecken: auf einem Spaziergang mit dem ensemberlino vocale.
ensemberlino vocale
Leitung: Matthias Stoffels
Duduk: Gregor Schulenburg
Fotos: André Rudolph
Video: Ricarda Baldauf
gefördert durch
Suomi!
Das zweite Digitalkonzert des
ensemberlino vocale
(freigeschaltet seit 20. Februar 2021)
Leitung: Matthias Stoffels
Videographie: Katharina Tress
Finnische Chormusik des 20. Jahrhunderts
Werke von Toivo Kuula (1883 - 1918) und Einojuhani Rautavaara (1928 - 2016)
Alle, die bei Chormusik bisher nicht an Finnland gedacht haben, erwartet eine neue Welt.
Alle, die das ensemberlino vocale gern singen hören, erwartet eine neue Seite
(mit fast makellosem Finnisch!).
Alle, die bei Musikvideos bisher nur an Popmusik gedacht haben, erwartet ein audiovisueller Chortrip
in den Norden.
gefördert durch
Ein Konzert über Blumen! Wie schön. Und manchmal auch abgründig. Von den Hyazinthen und Narzissen bei Claudio Monteverdi über die Rosengedichte von Rilke, die Morten Lauridsen vertont hat, bis zu den tödlichen Früchten der Nachtschatten bei Benjamin Britten – das ganze Bouquet. Und das fein, subtil und klangprächtig interpretiert vom ensemberlino vocale. Daran arbeiteten wir. Und dann kam Corona. Digitale Proben per Webcam. Gemeinsames Einsingen in den Wohnzimmern, vereinzeltes Singen der Stimmen, die per Software zusammengeführt werden. Völlig neue Arbeitsweisen. Chor ohne alles, was normalerweise zum Chor gehört. Aber wir haben uns nicht unterpflügen lassen. Am 6. Juni von 20 Uhr bis ca. 20.30 Uhr führten wir im Netz das auf, was normalerweise ein Konzert gewesen wäre. Und im Anschluss waren alle eingeladen in die virtuelle Chorkneipe.
Den Trailer finden Sie hier.